Game over, 2015
Series of 16 photos, 50×70 cm, C-prints
Im Stadtteil Yenibosna in ihrer Heimatstadt Istanbul beobachtet die Künstlerin mit der Kamera über einen längeren Zeitraum syrische Flüchtlingskinder, die sich auf einer verlassenen, heruntergekommenen Baulücke spielerisch ein “Zuhause” einrichten. Mit Fundstücken wie Holzplanken wird der Grundriss markiert, darin mit Gras und Feigenblättern über dem trockenen Erdboden ein weicher Teppich gelegt, angeschleppte Stühle und Autoreifen bilden die Grundausstattung dieser geschützten kleinen Wohneinheit. Nach einigen Stunden Gestaltung lässt sich unter diesen Rahmenbedingungen vermeintliche Normalität und Zusammenleben inszenieren. Brot von einer nahen Ausspeisung für FabriksarbeiterInnen gibt das karge Mahl, das die Kinder gemeinsam am improvisierten Tisch im Zentrum einnehmen. In diesem “hortus conclusus”, ihrem kleinen Garten, einem selbstkreierten Paradies, einer Insel inmitten von Trostlosigkeit, verbringen die Kinder den Tag, spielend und lachend. Die Kamera lenkt den Blick inmitten von Leid und Armut auf eine Oase kindlicher Utopie.
(Text: Andrea Überbacher)
GAME OVER, PHOTO SERIES, 2015
In Yenibosna, district of Songül Boyraz hometown Instanbul, the artist has observed the Syrian and Kurdish refugee children playing in an abandoned dilapidated vacant lot. Game Over explores the home that children have created within the midst of desolation In this child-made utopia, wooden planks become a floor, grass and fig leaves a soft carpet. Salvaged chairs and car tires are converted into furniture through several hours of design, allowing the children to create some semblance of normalcy and positivity. Bread from a nearby factory transforms a barren, makeshift table into a banquet upon where the children eat together. Here, in a self-made paradise, the children spend the day playing and laughing. In Game Over, Boyraz focuses on this oasis for children amid the suffering and poverty.
(Text: Andrea Überbacher)